Shinjitsu no Ai


Willkommen auf Shinjitsu no Ai, einer Staffelpage, die schon seit dem 14.02.2010 existiert.
Hier findet ihr mehrere Geschichten, in denen es um die Liebe, die Freundschaft, den Schmerz u.v.m. geht! Realität oder Fantasy, hier kann jeder etwas für seinen Geschmack finden.

Leichte Annäherung

 

Der Tag verläuft kaum anders als gestern: Shunsuke ignoriert mich während des Unterrichts und den Pausen und wenn ich ihn anlächle, schaut er schnell weg. Doch eines ist mir aufgefallen, ab und zu schaut er mich heimlich an und das zeigt doch, dass meine Annäherungsversuche nicht ganz sinnlos sind. Das rede ich mir zumindest ein… Am Abend sitze ich still in der Ecke seines Zimmers, während Shunsuke seine Hausaufgaben macht. Plötzlich spricht er mich unerwartet an: „Was macht ein Engel wie du hier auf der Erde?“ Ich bin überrascht, dass er sich über mich erkundigt. In meinem Kopf drehen sich tausend Worte im Kreis und zunächst kann ich ihm nicht antworten. „Es tut mir leid, den Grund kann ich dir nicht nennen…“ Er würde mir sowieso nicht glauben… „Aber… Um ehrlich zu sein… ich bin aus dem Himmel abgehauen.“ Shunsuke starrt mich fassungslos an. Jetzt wird er mir erst Recht nicht mehr glauben, das habe ich ja toll hingekriegt. „Und ich dachte, dass Engel erst recht den Regeln folgen. Naja… Aber wenn man überlegt, was für eine Stalkerin du bist, ist es kein Wunder, dass du rebelliert und dich aus dem Staub gemacht hast!“ Er muss lachen und ich laufe rot an. „So was zu sagen ist fies… Ich bin keine Stalkerin… Ich weiß nur nicht, wo ich hin soll…“ Mehr kann ich ihm wirklich nicht erzählen, auch wenn er sich mir gegenüber immer mehr zu öffnen scheint. Wenn ich ihm sage, dass ich mich nur an ihn erinnere… Nein, nein! Das wäre ja fast wie eine Liebeserklärung. Ich laufe noch roter an und verstecke mein Gesicht hinter meinen Händen. „Na gut… Du darfst hier bleiben… Aber nur, bis du in den Himmel zurückkehrst!“ Ich schaue ihn verwundert an und muss dann grinsen. „Danke!“, sage ich freudestrahlend.  Ich hoffe, ich bilde mir nicht nur ein, dass wir beide uns besser verstehen… Später, Shunsuke schläft bereits, setze ich mich neben sein Bett und denke nach… Nun ist auch der Dienstag vorbei, zwei Tage bin ich schon hier… Das heißt, mir bleiben noch 5 Tage… Und noch immer weiß ich nicht, wie ich ihn vor seinem Schicksal bewahren kann… Bisher habe ich zu wenige Anhaltspunkte. Ich sollte morgen auf jeden Fall nachfragen, ob er nächste Woche Montag etwas Besonderes vorhabe. Während ich weiter nachdenke, schlafe ich langsam ein…

„Aufwachen!“ Ich reibe mir die Augen und blinzle gegen das Licht an. Shunsuke steht mit verschränkten Armen vor mir. „Warum schläfst du bei meinem Bett?“ Ich werde rot und schaue zu Boden. „Ähm… entschuldige…“ Shunsuke kratzt sich verlegen am Kopf. „Ich kann dir auch für die Nacht eine Matratze holen.“ „Nein, danke! Das ist wirklich lieb gemeint, aber du musst dir keine Umstände machen. Ich bekomme keinen Muskelkater oder ähnliches!“ Ich grinse ihn an. „Gut… Dann schlaf aber wenigstens in meinem Couchstuhl…“ Er dreht sich um und geht runter. Ich schaue ihm glücklich hinterher und verlasse dann ebenfalls das Zimmer. Während wir zur Schule gehen, fasse ich all meinen Mut und versuche die Frage so beiläufig wie es nur geht klingen zu lassen: „Sag mal… Steht am Montag etwas Besonderes an?“ Er guckt mich fragend an. „Etwas Besonderes? Nein, eigentlich nicht… Wieso?“ Mist, ich habe keine Ahnung, was ich ihm antworten soll. Ich schaue weiter zu Boden und antworte: „Nur so…“ Ich spüre, dass Shunsuke mich ungläubig beäugt. Er zuckt mit den Schultern und für ihn scheint das Thema gegessen zu sein. Ein Glück… Aber so richtig bringt mich das auch nicht weiter. „Ist irgendetwas? Dich scheint etwas zu beschäftigen“, erkundigt sich Shunsuke. Ja, ich weiß nicht wie ich dich retten kann! Aber das kann ich ihm wohl kaum sagen, also schweige ich vorerst. „Ich weiß zwar nicht, warum du aus dem Himmel abgehauen bist… Aber sicher werden sie dich dort wieder aufnehmen. Keine Sorge.“ Er scheint sich Sorgen um mich zu machen und das rührte mich sehr. Diese Seite an ihm ist mir nicht bekannt gewesen. Hätte ich mich doch nur schon mit ihm angefreundet, als ich noch am Leben war… Doch dafür ist es jetzt zu spät. „Danke… Ich lasse aber lieber noch etwas Zeit verstreichen, bevor ich zurückkehre.“ Zeit, die ich unbedingt mit dir verbringen möchte… Es wird unsere letzte Zeit zusammen sein… Doch keine Angst, ich werde dafür sorgen, dass du weiterlebst!