Der Junge zieht Miu mit sich. Verwirrt schaut sie sich um. Im Klassenraum sind kleine eckige Tische aufgestellt und alles ist hübsch geschmückt. An den Tischen sitzen nur Mädchen und die Jungs der Klasse 2-1 haben sich als Kellner verkleidet. Der Junge zieht sie weiter in die Ecke des Raumes, dort steht ebenfalls ein kleiner Tisch, der allerdings von Trennwänden vom Rest des Raumes abgeschirmt wird. „Setz dich bitte.“ Miu steht zunächst nur verwirrt da. „Ähm...“ Da bemerkt sie, wie die Mädchen um sie herum anfangen zu tuscheln und sie mit ihren Blicken durchbohren. Der Junge schiebt Miu hinter die Trennwand und schiebt ihr den Stuhl zurecht. „Bittesehr.“ "Danke..." Sie setzt sich hin und sieht sich um. "Ähm..." „Du fragst dich sicher, was jetzt passiert. Das hier ist der VIP-Tisch und du wirst gleich von unserem Nummer 1-Kellner bedient.“ „Nummer 1-Kellner?“ Der Junge nickt. "Ja, er ist der Liebling unter unseren weiblichen Kunden. Und von ihm bedient zu werden ist schwer - jedes Mädchen will zu ihm." „Verstehe... Deswegen diese Blicke...“, antwortet Miu nachdenklich. "Entschuldige bitte, aber ich habe kein Interesse. Lass doch ein anderes Mädchen an meiner Stelle hier sitzen." "Das kommt nicht in Frage. Du bist doch unsere 200.Besucherin heute." Er lächelt sie freundlich an. "Ich lass dich jetzt allein, der Kellner kommt gleich." Daraufhin geht er.

Miu seufzt. Ach herrje... Dabei wollte ich doch mit Chiyo über das Fest schlendern. Ich werde schnell austrinken und dann gehen... Ich möchte ihm ja nicht über den Weg laufen... Sie starrt nachdenklich auf den Tisch. Auf einmal kreischen ein paar Mädchen. Miu bemerkt dies gar nicht, sie ist zu sehr in ihre Gedanken versunken. "Guten Tag. Ich habe gehört, du seist unsere 200.Kundin. Danke für deinen Besuch!", entgegnet ihr ein Kellner. Daraufhin schaut Miu hoch. "Oh!" Daiki-kun?! Daiki erschrickt ebenfalls. "Oh..." Dann reißt er sich allerdings zusammen und setzt sein Lächeln auf. "Du bekommst heute ein Freigetränk. Was möchtest du?" „I-Ich...", stottert Miu. Ohje, ausgerechnet er... "Ähm... E-Einen Orangensaft bitte." Er nickt und lächelt freundlich. "Aber natürlich. Ich bin sofort wieder da." Daiki dreht sich um und verlässt die abgeschirmte Ecke. Sofort ist ein leises Raunen der Mädchenmenge zu hören. Miu stützt den Kopf in ihre Hände, ihr Herz schlägt ihr bis zum Hals.

Da kommt Daiki mit ihrem Getränk zurück. Er stellt es ihr hin und nimmt ihr gegenüber Platz. "Zu den Privilegien der 200.Besucherin gehört ebenfalls, dass ich dir Gesellschaft leiste." Sie erwidert nervös: „Danke, aber ich gehe lieber wieder.“ „Bleib bitte.“ Miu schaut ihn verwirrt an. „Wieso?“ Oh, er hat sein gespieltes Lächeln abgesetzt... "Es wäre besser, wenn du noch etwas sitzen bleibst. Wenn du jetzt schon gehst, beäugen dich die anderen Mädchen noch misstrauischer." Das macht sie nachdenklich. Das kann sein... Aber... Daiki schaut zur Seite und fährt fort: „Keine Sorge, du musst dich nicht mit mir unterhalten, wenn du nicht willst. Trink einfach deinen Saft und beachte mich nicht." Miu schaut zu ihm. Was für eine unangenehme Situation... Sie nickt kaum merklich, Daiki scheint sie sowieso nicht zu beachten. So vergehen Minuten der Stille.

Als sie ihren Saft ausgetrunken hat, erhebt sie sich langsam. „Ich begleite dich zur Tür.“ Daiki erhebt sich ebenfalls und Miu starrt weiter auf den Boden. „Nein, das ist nicht nötig. Danke für das Getränk.“ Sie geht ohne ihn anzuschauen an Daiki vorbei. Während sie durch den Klassenraum geht, sind alle Blicke auf sie gerichtet. Dies versucht Miu zu ignorieren und geht schnell weiter. Daiki steht immer noch neben dem Tisch und schaut ihr mit scheinbar ausdrucksloser Miene hinterher. Draußen wartet bereits Chiyo. „Da bist du ja endlich! Und? Wie war's?“, fragt sie neugierig. „...“ Miu starrt nur auf den Boden. Daraufhin wird Chiyo stutzig. "Miu? Was ist los?" Sie legt die Hand auf ihre Schulter. Da laufen zwei Mädchen an ihnen vorbei. „Hast du schon gehört? Eben war die 200.Besucherin da und sie wurde exklusiv von Daiki-kun betreut." Chiyo schaut Miu an. "Miu..." Sie nimmt sie in den Arm und Miu läuft eine Träne über die Wange...