Neugierde
Nach dem Unterricht verabschiedet sich Sayoko von Rui und Najika. Nach einer Weile sind nur noch sie und Ren im Klassenzimmer anwesend. „Ich habe heute Basketball-AG. Wartest du hier, bis ich fertig bin? Allein nach Hause zu gehen ist für dich zu gefährlich", sagt er ernst zu ihr. Oh man, wie abweisend er ist... „Ja, mach ich.“ "Gut, dann bis später", antwortet Ren und verlässt das Klassenzimmer. Sayoko seufzt und lässt sich auf ihren Stuhl fallen. Dann beginnt sie mit ihren Hausaufgaben.
Nach 45 Minuten macht sie eien Pause und begibt sich Richtung Toilette. Hm... Alles so still hier... Ach stimmt ja! Heute steht nur die Basketball-AG an und die sind ja in der Sporthalle. Somit befindet sich außer mir keiner im Schulgebäude. Auf einmal hört Sayoko ein Geräusch. Sie erschrickt und dreht sich um - doch es ist niemand zu sehen. Sie zuckt mit den Achseln. Als sie sich wieder umdreht steht plötzlich ein schwarzer Wolf vor ihr. „Wah!“ Vor Schreck taumelt sie ein paar Schritte zurück und fällt auf ihren Hintern. Der Wolf fletscht seine Zähne und bewegt sich langsam auf sie zu. Oh nein! Was?! Was macht dieser Dämon hier?! „Ren! Hilfe!“ Sayoko schreit so laut sie kann, doch nichts rührt sich. Der Wolf kommt ihr immer näher. Da kommt ihr plötzlich eine Idee. Sie rammt sich mit aller Kraft ihre Fingernägel in den Unterarm. Blut quillt hervor. Da jault der Wolf und reißt seine Augen weit auf. „Mist, schlechte Idee. Nicht nur Ren reagiert auf mein Blut... Bitte komm schnell hierher!“, schreit sie verzweifelt.
Daraufhin steht sie vorsichtig auf und geht einige Schritte rückwärts, dabei lässt sie den Wolf nicht aus den Augen. Dieser folgt ihren Schritten. Schnell dreht sie sich um und rennt los. Der Dämon folgt ihrem Beispiel und ist ihr dicht auf den Fersen. Als Sayoko um eine Ecke rennt wird sie an der Schulter gepackt und weggezerrt. Verwirrt schaut sie den Unbekannten an, es ist natürlich Ren. „Puh... Gerade noch rechtzeitig...“ „Enerugi!“ Er schleudert dem Wolf einen Energieball entgegen. Dieser wird getroffen und löst sich daraufhin in eine schwarze Wolke auf. Sayoko atmet erleichtert auf und Ren dreht sich zu ihr um. „Was machst du denn für dumme Sachen?! Dein Blut ist doch verlockend für einen Dämon!“, ermahnt er sie erbost. „Wie hätte ich dich denn sonst auf mich aufmerksam machen sollen?!“ „Nicht so!“ „Ach ja?! Wie denn dann?“, entgegnet Sayoko etwas ungehalten. Ren schweigt zunächst und antwortet dann etwas ruhiger: „Ist ja noch einmal gut gegangen... Ich überlege mir für so einen Fall noch etwas...“ "Tse..." Er ist immer gleich so sauer! „Musst du gleich so sauer werden?“ „Was denn sonst? Ich will mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn ich zu spät gekommen wäre!“ Er macht sich wahrscheinlich nur Sorgen... Das ist anscheinend seine Art. Sie seufzt. „Schon gut... Mir ist ja nichts passiert.“ Ren nickt und fährt fort: „Aber mal etwas Anderes: Wir müssen uns dringend über etwas unterhalten. Ich habe das Gefühl, dass sich noch ein Stammesangehöriger an der Schule aufhält...“