Die erste Stunde beginnt in ein paar Minuten und es haben sich bereits alle im Klassenraum eingefunden. Sayoko lässt erschöpft ihren Kopf auf den Tisch sinken. "Puh, bin ich müde... Ich habe heute Nacht kein Auge zugetan." Sie gähnt. "Uiuiui, was für ein großer Mund!", erwidert Rui lachend. Najika steht neben ihr und lächelt Sayoko an: "Guten Morgen Sayoko." "Morgen..." Verwundert entgegnet Najika: "Hast du nicht so gut geschlafen? Warum?" "Ach... Zu viel im Kopf..." Rui kann sich daraufhin einen dummen Spruch natürlich nicht verkneifen: "Wahrscheinlich Kerle, was?" Sie klopft ihr auf die Schulter und Sayoko wird rot. "Als ob!" Ihre Reaktion hat Rui sofort neugierig gemacht. "Ui!"

"Bitte hinsetzen!" Der Klassenlehrer betritt den Klassenraum und alle Schüler setzen sich auf ihre Plätze. Hinter ihm betritt ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren den Raum. Sie stellt sich neben den Lehrer und Sayoko stockt der Atem... "Heute möchte ich euch eure neue Mitschülerin Koyama Takako vorstellen. Aufgrund eines plötzlichen Umzugs ist sie auf diese Schule gewechselt." Der Lehrer dreht sich zu Takako. "Möchtest du selbst etwas sagen?" "Gern!" Sie lächelt und verbeugt sich leicht. "Guten Morgen! Mein Name ist Koyama Takako und ich bin ab heute mit euch in einer Klasse. Ein paar Gesichter kenne ich ja schon..." Sie schaut zunächst zu Ren und lässt dann ihren Blick weiter zu Sayoko schweifen. "...hoffe aber trotzdem, dass ich noch ein paar mehr Freunde finden werde! Schön, euch kennenzulernen!" "Du kennst bereits jemanden? Das ist erfreulich! Dann wende dich bitte an denjenigen, er soll dir dann das Schulgelände zeigen", erwidert der Klassenlehrer überrascht. "Mache ich!" Sie schaut kurz zu Sayoko und grinst kaum merklich. Diese ist noch immer geschockt. Was macht sie an meiner Schule?! Sayoko schaut zu Ren herüber, dieser blickt allerdings unbeeindruckt zur Seite und scheint sich nicht für Takako zu interessieren.
Takako geht derweil zu dem freien Platz in der letzten Reihe und setzt sich hin. Nahezu alle Augen der Mitschüler und Mitschülerinnen sind auf die Schönheit gerichtet, Takako packt ihre Sachen trotzdem in Ruhe und gelassen aus. Danach beginnt der Unterricht.

In der ersten kleinen Pause gehen sofort ein paar männliche Schüler zu Takakos Tisch und verwickeln sie in ein Gespräch. Derweil stehen Rui und Najika bei Sayoko. "Woher kennst du die denn? Sie hat dich vorhin ganz klar angesehen". Rui blickt verwundert zu Sayoko, doch diese grummelt nur "Ich habe sie über Ren-kun kennengelernt." "Hä?! Über Ren-kun?" "Du scheinst dich aber nicht besonders über die Bekanntschaft zu freuen...", entgegnet Najika ernst. "Viel habe ich ja nicht mit ihr zu tun." Das will ich auch gar nicht. "Wenn, dann gehört sie eher zu Ren-kun." Das macht Rui wieder einmal neugierig. "Warum?" "Weil sie..." Eigentlich ist das ja Privatsache... "Das solltest du Ren-kun wohl selbst fragen, Rui. Ich sollte nicht über seine Privatangelegenheiten reden." Rui grinst. "Aber wie kommt es, dass du über seine Privatsache Bescheid weißt? Du scheinst in letzter Zeit viel mit ihm zu tun zu haben!" Daraufhin läuft Sayoko rot an, doch bevor sie etwas erwidern kann betritt auch schon der Lehrer den Raum. Erleichtert atmet sie auf.

In der großen Pause wollen die drei Freundinnen etwas zu Mittag essen, als Sayoko plötzlich von Takako angesprochen wird. "Sayoko-san? Könntest du mich vielleicht etwas durch die Schule führen?" Sie lächelt und Sayoko dreht sich langsam zu ihr um. So ein aufgesetztes, gespieltes Lächeln... Eigentlich möchte ich gar nicht so gern mit ihr allein sein. Da geht Makoto plötzlich zu den beiden Mädchen. "Koyama-san. Das könnte ich auch gerne machen, immerhin bin ich ja Klassensprecher." "Makoto-kun!", erwidert Sayoko verwundert, doch er zwinkert ihr lediglich kaum erkennbar zu. Ist ihm etwa aufgefallen, dass ich mich unwohl mit ihr gefühlt habe? "Ich übernehme das schon." Ren tritt neben die 3, nimmt Takakos Hand und zieht sie fort. Sayoko schaut ihm verwundert und geknickt hinterher, während Makoto nur Augen für Sayokos Reaktion Ren gegenüber hat...

Ren zieht Takako mit sich, bis sie den leeren Hinterhof erreichen. "Darling, du hältst meine Hand etwas zu fest." Mit einer Wegwerf-Geste lässt er ihre Hand wieder los. "Was sollte das werden?! Ich sagte dir doch bereits, dass du sie in Ruhe lassen sollst." Obwohl er ziemlich genervt ist, lächelt ihn Takako unwissend an. "Ich wollte mich doch nur mit ihr anfreunden!" "Wer's glaubt... Ich warne dich nicht noch einmal. Übertreib es bloß nicht!" Er dreht sich um und geht. Leise murmelt Takako vor sich hin: "Keine Sorge, ich bin nicht so dumm, ihr etwas vor deinen Augen anzutun... Das werde ich schon geschickter regeln."

Makoto hat Sayoko derweil gebeten, sie zu begleiten und nun stehen die beiden auf dem Schuldach am Zaun. "Was wolltest du denn mit mir besprechen?" "Läuft etwas zwischen Koyama-san und Yamada-kun? Du sahst vorhin nicht glücklich aus, als er ihre Hand genommen hat..." "Hä?!" Sayoko läuft rot an und schnell schüttelt Makoto seinen Kopf. "Tut mir leid, eigentlich wollte ich dir nicht so eine unangenehme Frage stellen... Verzeih mir." Sayoko schweigt. Worauf will er hinaus?! Er dreht sich zu ihr um. "Kommen wir zu meinem eigentlichen Anliegen..." Makoto holt tief Luft. "Puh, ich habe das schon oft in meinem Kopf geprobt, aufgeregt bin ich trotzdem ziemlich..." Nun lächelt er und schaut Sayoko tief in die Augen. "Sayoko-san, möchtest du meine Freundin werden?"