Shinjitsu no Ai


Willkommen auf Shinjitsu no Ai, einer Staffelpage, die schon seit dem 14.02.2010 existiert.
Hier findet ihr mehrere Geschichten, in denen es um die Liebe, die Freundschaft, den Schmerz u.v.m. geht! Realität oder Fantasy, hier kann jeder etwas für seinen Geschmack finden.

Im Haus meines Schwarms

 

Ich laufe Shunsuke hinterher. Dieser geht zurück in den Klassenraum und setzt sich an seinem Platz.  Zögernd betrete auch ich den Raum. Niemand scheint mich zu bemerken, anscheinend bin ich für sie unsichtbar. Da merke ich, dass Shunsuke mich beobachtet und ich lächle ihn an. Anstatt mein Lächeln zu erwidern dreht er sich weg und starrt aus dem Fenster. Sofort laufe ich zu ihm. „Ähm…“ Er reagiert nicht. „Könntest du vielleicht aufhören, mich zu ignorieren?“ Da betritt der Lehrer das Klassenzimmer und Shunsuke achtet nur auf ihn. Resigniert setze ich mich neben ihn auf’s Fensterbrett.  Ich weiß nicht, was ich ihm noch sagen soll, also schaue ich Shunsuke einfach nur an. „Kannst du aufhören, mich so anzustarren?“, wispert er in einem genervten Ton. „Oh, entschuldige…“ Ich werde etwas rot und schaue weg. In den Pausen versuche ich immer wieder, mit ihm zu reden, doch er ignoriert mich wie gehabt. Wenn dann der Unterricht wieder beginnt, schenkt er mir erst Recht keine Beachtung mehr. Als dann endlich die letzte Stunde vorbei ist, verabschiedet Shunsuke sich von seinen Klassenkameraden und macht sich auf den Nachhauseweg. Da ich keine Ahnung habe, wohin ich sonst soll, folge ich ihm prompt. Vor der Tür seines Hauses bleibt er plötzlich stehen und dreht sich zu mir um. „Wie lange willst du mir noch folgen?!“ Bevor ich etwas antworten kann, öffnet jemand von drinnen die Haustür. Ein kleines Mädchen rennt auf Shunsuke zu und umarmt ihn. „Onii-chan! Schau was ich gemalt habe! Einen Engel!“ „Einen Engel…“, murmelt er genervt. Die Kleine schaut ihn eingeschnappt an. „Was ist? Magst du keine Engel? Die sind doch lieb!“ Er nimmt schnell ihre Hand. „Ja ja, komm wir gehen rein.“ Er zieht sie mit sich und schlägt die Haustür hinter sich zu. Ich renne hinterher und wäre eigentlich vor die geschlossene Tür gerannt… Eigentlich… Da ich nun durchsichtig bin, kann ich die Tür natürlich passieren und so stehe ich nun auch im Hausflur. Shunsuke scheint dies aber noch nicht bemerkt zu haben. „Onii-chan? Du sagst ja immer noch nichts zu meinem Bild…“ Sie schaut ihn beleidigt an. „Oh entschuldige, Hina. Das ist ein sehr schönes Bild.“ Er lächelt sie an und geht dann nach oben. Er macht seine Zimmertür hinter sich zu und setzt sich auf die Kante seines Betts. „Du hast eine süße Schwester“, sage ich zu ihm und lächle ihn an. Shunsuke starrt mich erschrocken und empört an. „Wie kommst du hier rein?! Ich habe extra die Tür hinter mir geschlossen.“ „Schon vergessen? Ich bin ein Engel und habe keinen Körper. Somit konnte ich einfach durch die Tür durchgehen.“  Er seufzt und lässt sich auf sein Bett fallen. „Ich schlafe jetzt, also stör mich nicht. Morgen wirst du eh nicht mehr da sein, da du nur ein Hirngespinst bist…“ Er dreht mir abweisend den Rücken zu. Er denkt also immer noch, dass ich seiner Fantasie entsprungen bin. Da wird er sich morgen aber wundern! Ich setze mich in eine Ecke seines Zimmers und verschränke die Arme vor meinen Beinen. Bald darauf schlafe ich ein…

Als ich am nächsten Morgen aufwache, steht Shunsuke vor mir und starrt mich verwundert an. „Du bist ja immer noch da…“ Ich gähne. „Ja, ich sagte doch, dass ich keine Halluzination bin. Glaubst du mir jetzt?“  Shunsuke schaut mich weiter an und schweigt. Er scheint weiterhin misstrauisch zu sein. „Wie kann ich es dir bloß beweisen… Hier, schau!“ Ich zeige ihm meine Flügel. „Sie sind zwar klein, aber echt!“ Ich versuche etwas zu fliegen. Ich hebe etwas ab, lande dann aber wieder unsanft auf dem Boden. Shunsuke muss etwas lachen und ich schaue ihn verwundert an. Sein Lachen ist selten, aber wunderschön. Als er merkt, dass ich ihn beobachte, reißt er sich schnell wieder zusammen und der vorherige kühle Blick erscheint wieder auf seinem Gesicht. „Hm… Dann muss ich dir wohl für’s Erste glauben.“ Ich muss grinsen, denn ich hatte zumindest erreicht, dass ich für ihn kein Hirngespinst mehr bin. Jetzt geht es darum zu erreichen, dass er öfter in meiner Gegenwart lacht und mir gegenüber freundlicher wird. Und natürlich darf ich auch nicht den Grund für meine Reise vergessen…